1. DIE RELEVANZ DER GEHALTSTRANSPARENZ
1.1 WAS BEDEUTET GEHALTSTRANSPARENZ?
Gehaltstransparenz bezeichnet den Ansatz, Vergütungsstrukturen innerhalb eines Unternehmens offen und nachvollziehbar zu gestalten. Dies kann intern durch die Offenlegung von Gehaltsbändern oder individuellen Gehältern erfolgen oder extern durch die Angabe von Gehaltsspannen in Stellenanzeigen. Der Grad der Transparenz variiert dabei: Während einige Unternehmen lediglich Richtwerte veröffentlichen, setzen andere auf vollständig einsehbare Gehaltsstrukturen.
In vielen Ländern hat sich dieser Trend bereits etabliert, insbesondere in Schweden, den USA und Großbritannien. Auch in Deutschland nimmt der Druck auf Unternehmen zu, unter anderem durch gesetzliche Regelungen wie das Entgelttransparenzgesetz oder die EU-Lohntransparenzrichtlinie, die eine stärkere Offenlegung von Informationen zur Vergütung fördern.
1.2 WARUM IST GEHALTSTRANSPARENZ EIN AKTUELLES THEMA?
Mitarbeitende und Bewerbende fordern zunehmend Transparenz bei der Vergütung, um sicherzustellen, dass Gehälter fair und marktgerecht gestaltet sind. Plattformen wie Glassdoor und Kununu machen Gehälter vieler Unternehmen bereits öffentlich einsehbar, was den Druck auf Arbeitgeber zusätzlich erhöht, klare und gerechte Gehaltsstrukturen zu kommunizieren.
Auch gesetzliche Entwicklungen spielen eine entscheidende Rolle. Mit der EU-Lohntransparenzrichtlinie sind Unternehmen beispielsweise verpflichtet, Bewerbenden frühzeitig Gehaltsinformationen zur Verfügung zu stellen. Dies geht mit einem kulturellen Wandel einher und verändert grundlegende Prozesse im Personalmanagement nachhaltig.