1. KULTURELLE UNTERSCHIEDE IN DER GEHALTSVERHANDLUNG
1.1 Deutschland: Strukturiert und transparent
In Deutschland sind Gehaltsverhandlungen oft von einer hohen Transparenz und einer klaren Struktur geprägt. Viele Unternehmen arbeiten mit festen Gehaltsbändern, die entweder tariflich oder intern festgelegt sind.
- Gehaltsangaben sind oft bereits in Stellenausschreibungen enthalten.
- Die Verhandlungsspielräume sind oft begrenzt, da Unternehmen interne Richtlinien oder Tarifvereinbarungen einhalten müssen.
- Gespräche sind meist sachlich und auf die berufliche Qualifikation sowie Marktstandards fokussiert.
- Die Erwartungen sind klar: Ein realistisches Angebot mit geringen Verhandlungsspielräumen.
1.2 Frankreich: Diskretion und Individualität
Im Gegensatz dazu wird die Gehaltsverhandlung in Frankreich oft diskreter behandelt. Es ist unüblich, in Stellenausschreibungen konkrete Gehaltsangaben zu machen. Kandidaten und Unternehmen erwarten, dass das Thema im Laufe des Bewerbungsprozesses zur Sprache kommt.
- Gehalt wird in den ersten Gesprächen meist nicht explizit genannt.
- Kandidaten erwarten, dass der Arbeitgeber ein erstes Angebot unterbreitet.
- Die individuelle Verhandlung ist üblicher, insbesondere für Fach- und Führungskräfte.
- Zusatzleistungen (z. B. Bonus, Aktienoptionen, Sozialleistungen) spielen eine große Rolle.
Unternehmen, die in Frankreich erfolgreich rekrutieren wollen, sollten sich darauf einstellen, dass eine gewisse Flexibilität erwartet wird und der Verhandlungsprozess diplomatischer geführt werden sollte als in Deutschland.